1676 - Die Jenseits-Kutsche by Jason Dark

1676 - Die Jenseits-Kutsche by Jason Dark

Autor:Jason Dark [Dark, Jason]
Format: epub
Herausgeber: Bastei
veröffentlicht: 2010-09-01T18:54:33.781000+00:00


***

Den Fluch konnte Bill Conolly zwar nicht völlig unterdrücken, er drang nur leise aus seinem Mund.

Die drei unangemeldeten Besucher standen im Garten. Sie wirkten alles andere als gefährlich. Man konnte sie als skurril bezeichnen oder mit Figuren aus dem Musical

»Der Zauberer von Oz« vergleichen. Dass sie eine lebensgefährliche Bedrohung darstellen sollten, kam dem Reporter nicht in den Sinn.

Aber es war anders und das wusste nicht nur er. Bill musste handeln. Es passte ihm nicht, dass der Durchgang zum Garten nicht geschlossen war. Bill lief hin und drückte den Kontakt, wobei er neben der Tür stehen blieb, die sich langsam schloss. Hätten die Besucher sich jetzt in Bewegung gesetzt, sie hätten es noch schaffen können, aber das taten sie nicht.

Bill hatte den Eindruck, auf der Trennlinie zwischen zwei Zonen zu stehen. Die im Haus war normal, die im Garten jedoch magisch aufgeladen, obwohl die Kutsche nicht mehr vorhanden war.

Bisher hatten sie nicht über die Veränderung im Garten gesprochen. Als Bill zu seiner Familie zurückging, sah er den Ausdruck der Furcht in deren Augen. Johnny versuchte es zwar mit einem Lächeln, es wurde aber nur ein Zucken der Mundwinkel. Bill nickte. »Okay, es hat uns mal wieder erwischt. Stellt sich die Frage, was wir tun sollen.«

»Sollen wir fliehen?«, flüsterte Sheila.

»Das wäre eine Möglichkeit. Wir setzen uns in deinen Wagen und hauen ab.«

»Sie würden uns verfolgen«, sagte Johnny. »Auch frage ich mich, was mit John ist.«

»Er sitzt in der Kutsche.«

»Ja, Dad, ich weiß ...«

»Und du kennst die Kutsche.«

»Stimmt.«

»Hast du auch darin gesessen?«

Johnny legte den Kopf nach hinten und verdrehte die Augen. »Das weiß ich nicht mehr genau. Ich kann mich an sie erinnern - ja, aber ob ich in der Kutsche gesessen habe, weiß ich nicht mehr. Jedenfalls ist sie wichtig gewesen. Sie kann mich transportiert haben, daran zweifle ich nicht. Aber wohin...?«

»Ins Jenseits«, sagte Sheila leise, »das hast du zumindest gesägt. Du hast vom Jenseits gesprochen, das weiß ich.«

Johnny hob die Schultern. »Sorry, Ma, aber damit habe ich Probleme. Es kann alles sein, muss aber nicht. Ich komme mir vor, als hätte ich ein Loch im Kopf. Ich weiß

auch nicht, weshalb das gerade mir passiert ist. Keine Ahnung.«

»Ja«, stimmte Bill zu, »das weiß keiner von uns. Was dahintersteckt, wird John früher erfahren als wir. Er steckt ja in der Kutsche.«

Und die Conollys hatten das Gefühl, im Haus gefangen zu sein. Sie hatten sich noch nicht zu einem Entschluss durchringen können. Alles lag in der Schwebe. Drei märchenhafte Gestalten hielten sich in ihrem Garten auf. Sie hatten ihnen noch nichts getan, und eine Frage quälte die Familie.

Johnny sprach sie aus. »Was wollen

sie hier? Was wollen sie bei uns? Warum gerade wir?«

Bill hob die Schultern. »Das kann ich dir auch nicht sagen, ich weiß es einfach nicht. Ich weiß auch nichts von einer Verbindung zwischen ihnen und uns. Zwei sehen ja recht normal aus. Der dritte aber wie eine lebende Vogelscheuche mit seinem schwarzen Gesicht und den hellen Augen.«

»Sind es Geister, Bill?«, fragte Sheila.

Der Reporter lachte. »Sagen wir mal so: Die Kutsche ist kein Geist gewesen.



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